Beobachten Sie sich selbst
- coverdaleatblog
- 22. Mai 2015
- 2 Min. Lesezeit
Nun wird es praktisch...
beim ersten Schritt der verhaltensfokussierten Strategien geht es also um Selbstbeobachtung.
Wie beobachten eigentlich Sie sich selbst? Ich meine damit, wie oft, wann, wo und wie genau?
Wie können Sie sicher sein, dass sie dabei das Richtige wahrnehmen? Also jene Realität, die nicht nur Ihre sehr private ist, sondern auch von anderen geteilt wird. Denn von der besten Selbstbeobachtung haben Sie nichts, wenn am Ende der Übung das Selbstbild von jeglichem Fremdbild weit auseinander klafft.
Selbstbeobachtung ist ein Mittel, um Selbsterkenntnis zu gewinnen, und somit eine uralte Forderung der Philosophie (vgl.: „Erkenne Dich selbst“). Andererseits liegt in der Aufforderung zur Selbstbeobachtung ein Wiederspruch in sich selbst:
Unter Beobachtung wird die zielgerichtete Wahrnehmung von Vorgängen oder Objekten verstanden. Selbst und Objekt sind nicht ident und stellen einen notwendigen Unterschied in der Perspektive der Beobachtung oder der Wahrnehmung dar. Wie kann man sich also selbst beobachten?
Laut Wikipedia verwendeten die Menschen der Antike oft ein Tagebuch als Hilfsmittel zur Selbstbeobachtung. Keine schlechte Idee. Aber wer hat heute schon Zeit ein Tagebuch zu führen?
Ich denke dass zwei Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Mission gelingen kann:
Ehrlichkeit zu sich selbst
Vertrauen in die eigenen Gefühle, die eigene Intuition
Menschen, die nicht ehrlich zu sich selbst sind oder sein können, werden Probleme damit haben, sich selbst zu beobachten. Sie werden es wahrscheinlich gar nicht tun wollen. Oder sie gehen nicht ehrlich mit dem Resultat ihrer Beobachtung um.
Menschen, die darauf getrimmt sind, dass der Verstand sie leitet, werden zwar bei ihren Handlungen Gefühle und Empfindungen wahrnehmen, diesen aber nicht auf den Grund gehen und sich damit wenig auseinandersetzen. Schließlich wissen sie einfach, was getan werden muss …
Eine einfache Übung für den Start:
Halten Sie drei bis viermal pro Tag kurz inne. (Sie können sich dafür ja vielleicht einen Timer programmieren?)
Und fragen Sie sich:
Was waren meine Handlungen in den letzten Minuten? Wovon habe ich mich dabei leiten lassen? Woran habe ich gedacht? Welche Gefühle hatte ich dabei? Welche Fragen? Wie fühlen sich die einzelnen Teile meines Körpers an? Wo liegt Spannung, wo Entspannung? Wie bewerte ich das Resultat meiner Beobachtung spontan? Welche Bilder oder Vergleiche fallen mir dazu ein? Wie wäre mein Wunschszenario für mich in dieser konkreten Situation?
Machen Sie sich diesen Ablauf zur Gewohnheit.
Welche Muster lassen sich dabei erkennen? Welche Ihrer Verhaltensweisen würden Sie gerne eliminieren oder gegen neue eintauschen?

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